Fröhliche Weihnachten
24.12.2020
Lieber Nils!
Weihnachten ist das Fest der Liebe und der heilige Abend ist jene Nacht, in der wir der Geburt Christi gedenken. Dieses Jahr ist es auch ein Fest, an welchem wir vielleicht noch stärker darüber nachdenken sollten, wie gut es uns eigentlich geht und wie sicher wir, trotz der schwierigen und nicht ungefährlichen Umstände, leben können. Nicht jedem Menschen auf dieser Welt ist es gewährt, nun ein paar Tage in einer Wohnung mit Licht, warmen Wasser und gutem Essen Pause vom Arbeits- und Schulalltag zu machen.
Der Virus COVID-19 macht uns Menschen auf diesem Planeten arg zu schaffen und er verursacht viel Leid. Noch viel schlimmer ist die Situation aber für die Menschen, die der Pandemie nicht so gut ausweichen können, wie wir das im Moment tun. Alte Menschen, die in Pflegeheimen nicht einfach sagen können, dass sie woanders leben möchten. Kranke Menschen, die Hilfe benötigen und diese dringend brauchen. Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Hunger sind und nicht dort bleiben können, wo sie geboren und aufgewachsen sind, weil sie dort den Tod fürchten. Auch ihnen erschwert dieser Virus den Weg in die Sicherheit und in die Zukunft.
Bei dir, lieber Nils, und auch bei deinen Verwandten, Mitschülern und Freunden ist das anders. Wir dürfen Weihnachten und den Jahreswechsel in Ruhe verbringen. Dafür sind wir dankbar!
Heute wirst du reich beschenkt und ich bin sehr davon überzeugt, dass du dir es verdient hast. Bitte vergiss dabei nicht, dass dir Geschenke bereitet werden, die einen tiefen Hintergedanken haben und sehr wertvoll sind. Ich würde mich freuen, wenn du versuchst, diesen Gedanken zu erkennen und wertzuschätzen. All die Dinge, die du bekommst, helfen dir bei der Gestaltung deiner nahen Zukunft und sind Werk- und Spielzeuge zugleich.
Wir haben schon oft besprochen, dass man mit technischen Geräten Leben retten, aber auch zerstören kann. Wir schlagen uns immer auf die gute Seite und weichen davon nicht ab. Nur dieser Weg wird sich lohnen und dauerhaft Glück und Zufriedenheit herstellen.
Ich bin sehr stolz auf dich und ich hab dich ganz arg lieb. Das sage ich oft und mich stört es nie, wenn ich damit manchmal nerve. Es ist besser, es zu oft als zu wenig zu sagen. Pass auf dich auf in dieser Welt! Pass auch auf andere auf, die dir lieb und wichtig sind. Schließe Freundschaften und pflege sie. Beende Feindseligkeiten, denn sie kosten nur unnötig Kraft und nutzen zu nichts. Achte auf deinen schulischen Weg und verzichte nicht auf Sport.
Es werden andere Zeiten kommen und ihr jungen Leute seit schon jetzt zur Mitgestaltung eingeladen. Sprecht also aus was euch stört und unterhaltet euch in Ruhe darüber. Geht Kompromisse ein und versteht, dass ihr nicht alleine seid. Bietet Hilfe an, wo ihr helfen könnt und bittet um Hilfe, wenn ihr selbst nicht mehr weiter wisst. Es ist und bleibt ein Geben und Nehmen!
Viel Spaß und Vergnügen beim Konstruieren, Bauen, Testen, Fehlersuchen und beim daraus Lernen!
Dein Papa
PS: Die beiden Bilder mit dem Blick auf die Burg und der brennenden Kerze in der Sebalduskirche sind übrigens vor ein paar Wochen entstanden, als es in Nürnberg kurz geschneit hat. Diese Stimmung hat mich zu einem Spaziergang durch die Stadt eingeladen, in der wir beide geboren wurden.